Mit zu viel Lärm umgehen

Zu viel Lärm schadet unserem Körper und unserer Psyche. Das Beste ist es, dem Lärm einfach aus dem Weg zu gehen. Nicht immer ist das jedoch möglich. Wenn Sie Lärm ausgeliefert sind und ihm nicht entfliehen können, gibt es einige Strategien, wie Sie damit umgehen können. Damit sind Sie in der Lage, seine schädliche Wirkung deutlich zu reduzieren.

Wie uns Lärm krank macht

Das Lärm uns krank macht, ist längst altbekannt. Wie sich die Belastung durch Geräusche jedoch genau auswirkt, wird nur zu gern vergessen. Das beginnt direkt mit Konzentrationsstörungen. Wenn Sie also Schwierigkeiten haben, einen Gedanken festzuhalten oder einem Gespräch zu folgen, kann die Ursache im Lärm liegen.

Daneben beeinflusst Lärm auch unser Schlafverhalten. Wir haben schlechte Träume, Probleme ein- oder durchzuschlafen und fühlen uns nach einer Nacht im Bett einfach nicht erfrischt. Der fehlende Schlaf und Lärm direkt sorgen für teils heftige Stimmungsschwankungen.

Ganz besonders gefährlich ist, dass Lärm uns nicht zu Ruhe kommen lässt. Die Folge ist erhöhter Blutdruck, der das Risiko für einen Herzinfarkt und allgemein für Herz- und Kreislauferkrankungen erhöht.

Welcher Lärm belastet uns

Nicht nur Lärm von Baustellen, zu lauter Musik oder vom Straßenverkehr belastet uns. Es gibt auch leisen Lärm von 70 Dezibel, der uns schadet. Dieser lässt sich leicht in der Geräuschkulisse eines Großraumbüros finden.

Leiser Lärm entsteht auch durch Belüftungssysteme, wie wir sie oft auf der Arbeit antreffen. Auch wer im Sommer seinen Ventilator ständig laufen lässt, setzt sich damit leisem Lärm aus, auch wenn die Hitze noch so drücken mag.

Schaffen Sie sich Lärmpausen

Oft genug sind wir arbeitsbedingt oder aufgrund der Lage unserer Wohnung oder unseres Hauses einer bestimmten Lärmbelastung unterworfen. Diese zu ändern, ist nicht leicht und in einigen Fällen sogar praktisch unmöglich.

Der einfachste Trick, mit der Belastung durch zu viel Geräusche fertigzuwerden, ist einfach das Einlege von Pausen. Nehmen Sie sich Zeit und unternehmen Sie einen Spaziergang in einem ruhigen Gebiet, zum Beispiel in einem Wald oder einfach einer verkehrsberuhigten Gegend. Sie werden sehr schnell fühlen, wie Sie wieder ausgeglichener sind und sich besser konzentrieren können.

Überhaupt ist die Natur in der Lage, unser Wohlbefinden deutlich zu verbessern und das nicht nur dank der Stille. Das heißt aber auch, dass Ihr nächster Urlaub vielleicht in die Natur erfolgen sollte, anstatt eine weitere Stadt kennenzulernen.

Tragen Sie Gehörschutz

Ja, das mag absurd klingen, doch es ist praktikabel. Sie können im Büro den Hintergrundgeräuschen entfliehen, indem Sie einfach einen Gehörschutz nutzen. Damit hören Sie kaum noch Unterhaltungen, Lüftergeräusche oder das Klacken von Tastaturen.

Ein Gehörschutz kann einfach aus Ohrhörern bestehen. Schalten Sie keine neue Geräuschkulisse darauf, sondern lassen Sie diese einfach im Ohr. Gute Modelle haben einen Schallschutz, der eigentlich dazu dient, Ihr Umfeld vor Ihrer Musik zu bewahren. Sie können diesen Schallschutz aber auch nutzen, um selbst Umgebungsgeräuschen zu entfliehen.

Andere Möglichkeiten sind Gehör-Stöpsel aus verschiedenen Materialien. Diese passen sich Ihrem Gehörgang an und fallen kaum auf. Damit lässt sich der wahrgenommene Geräuschpegel schnell um 30 Dezibel verringern. Die Stöpsel lassen sich in jeder Apotheke finden.

Verschaffen Sie sich Ruhe daheim

Ihr Heim sollte für Sie zu einer wahren Ruheoase werden. Schauen Sie einfach einmal nicht fern. Schalten Sie alles aus, was Geräusche verursacht. Vor allem abends bekommen Ihre gestressten Nerven so eine Chance, einfach einmal auszuspannen. Wird Ihnen das Ganze zu langweilig, gönnen Sie sich ein gutes Buch oder eine interessante Zeitschrift.

Achten Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte darauf, dass diese möglichst leise laufen. Teppiche und dicke Vorhänge schlucken eine Menge Lärm und helfen Ihnen noch weiter. Schließen Sie die Tür zur Küche, so dass das Brummen Ihres Gefrier- bzw. Kühlschranks sie ebenfalls nicht mehr erreicht.

Nutzen Sie Ihren natürlichen Schutz

Von Natur aus versucht Ihr Körper, Sie vor einer sensorischen Überladung zu bewahren. Das erkennen Sie zum Beispiel schnell nach einer Nacht in einer Disco. Ihr Gehör fühlt sich an, als sei es in Watte gepackt. Diesen Schutz können Sie bewusst anwenden.

Konzentrieren Sie sich genau auf das, was Sie gerade tun. So arbeiten Sie einfach am Computer, hören Ihrem Gegenüber zu oder versenken sich in Gedanken in das, was Sie gerade kochen. Ihr Gehör wird dann automatisch die anderen Geräusche ausblenden. Es entsteht eine Art Tunnelwahrnehmung, die sich auf das beschränkt, worauf Sie sich gerade fokussieren.